Julia Scheib, ÖSV-Skirennläuferin und ehemalige Riesentorlauf-Juniorinnenweltmeisterin 2018, zeigte in dieser Saison im Weltcup bereits ordentlich auf. Im Super-G und ihrer Paradedisziplin, dem Riesentorlauf, sammelte sie bei ihren Einsätzen schon gute Ergebnisse. Eine Verletzung des Kreuzbandes Mitte Februar hat ihre Rennsaison 2021 vorzeitig beendet und ihre sportliche Karriere vorerst einmal kurz gestoppt. Im Interview erzählt sie uns, wie sie sich wieder zurück in den Ski-Weltcup kämpfen will.
1) Liebe Julia, du warst 2018 Junioren Weltmeisterin im Riesentorlauf und hattest bereits einige Siege im Europacup. Du giltst als eine Skirennläuferin mit großem Potenzial. Leider hattest du krankheitsbedingt ein paar herbe Rückschläge in den letzten beiden Weltcup-Saisonen. Wie gehst du mental damit um, wie baust du dich auf?
Am Pfeiffer Drüsenfieber zu erkranken, war bis dato die härteste Challenge für mich. Damals hatte ich jedoch das Glück, einen sehr guten und erfahrenen Trainer an meiner Seite zu haben. Auch im Team hat sehr vieles gepasst und ich konnte mich dann überraschend schnell zurück kämpfen. Wenn du aber in der Vorbereitung nicht trainieren kannst und auch später ins Renngeschehen einsteigst als andere, fehlt natürlich der Rennrhythmus und die Konstanz. Das war klar das Ziel für diese Saison. Viel und gut zu trainieren und konstanter zu werden. Am Speed hat es ja nicht gelegen.
Leider bin ich auch heuer später in die Skisaison gestartet. Durch meine Corona-Erkrankung musste ich ein paar Wochen rausnehmen und fühlte mich erst wenige Tage vor den Weltcup-Rennen in Krajnska Gora wieder voll belastbar. Nach dem neuerlichen Kreuzbandriss Mitte Februar brauchte ich schon ein paar Tage, um das Ganze zu verarbeiten. Ich hatte für den Rest der Saison noch vieles vor und plötzlich wird man wieder aus dem „Rennalltag“ gerissen. Die Verletzung ändert aber absolut nichts an meiner Einstellung zum Skirennsport. Ich habe noch einiges vor und das hält mich bestimmt nicht davon ab.
An der Stelle hat mir natürlich auch der familiäre sowie der Rückhalt von meinen Sponsoren enorm viel Kraft gegeben. Als Athlet will man zu jedem Zeitpunkt die Leistung abrufen. Wenn man das eine Zeit lang gezwungenermaßen nicht machen kann, schmerzt das schon sehr.
2) Nach deinem Sturz wurdest du am Kreuzband operiert. Gib uns einen Einblick in deinen Rehabilitationsplan. Wie geht es dir im Moment?
Die ersten 2 Wochen nach dem Sturz waren nicht ganz einfach. Ich hatte größere Schmerzen als bei meinem ersten Kreuzbandriss. Nachdem die Nähte entfernt wurden ging es aber von Tag zu Tag immer besser und laut Dr. Jürgen Mandl war mein Knie „voll auf Kurs“. Die ersten 6-8 Wochen durfte ich mein Knie nur teilbelasten. Ab der 6. Woche wurde an der Beugung gearbeitet, sodass ich bald wieder am Ergometer trainieren konnte. Ab Juni stellte sich wieder ein normaler Trainingsrhythmus ein und die Tage der absoluten Schonung waren vorerst vorbei.
Nach und nach spürte ich jedoch ein Druck- und Spannungsgefühl im Kniegelenk. Ein MRT zeigte, dass das innerlich gebildete Narbengewebe meine Beweglichkeit einschränkte. In einer erneuten OP im Juli wurde das überflüssige Gewebe entfernt, dennoch sind die Ärzte sehr zufrieden mit dem Zustand des Knies. Nun bin ich wieder einige Zeit auf Krücken angewiesen und muss mein Knie schonen, ich hoffe aber, dass ich bald wieder sukzessive mein Training fortsetzen kann. Ich bin nach wie vor zuversichtlich und es geht mir soweit gut.
3) Wie sieht dein Comeback-Plan grob aus?
Die neuerliche OP hat mich ein wenig zurückgeworfen, aber ich werde hoffentlich bald wieder voll einsteigen können. Im Moment beschränkt sich mein Training noch auf Oberkörper und Rumpf. Mittels Physiotherapie werden wir versuchen, das Knie rasch belastbarer und beweglicher zu machen.
Mein Physiotherapeut ist schon sehr zufrieden. Da hilft mir natürlich auch OLEOvital® Cetilar für Gelenke, Muskeln und Sehnen sehr, da es die Wiederherstellung der Beweglichkeit nach Sportverletzungen unterstützt. Dieses Produkt verwenden wir auch in den Therapieeinheiten.
4) Du bist eine Kämpferin und gute Skifahrerin und wir sind überzeugt, dass wir dich bald wieder auf der Weltcup-Piste sehen werden. Mit deinem Alter von 23 Jahren stehen dir sicher noch viele Jahre im Weltcupzirkus bevor – welche Ziele setzt du dir in der kommenden Saison?
Das große Ziel für die kommende Saison ist ganz klar Olympia. Aber ich will nicht nur dabei sein, sondern auch um die Medaillen mitfahren können. Darum werde ich auch dem Knie genügend Zeit geben, um voll belastbar zu werden.
Wir danken dir, liebe Julia, für dieses Interview und wünschen dir viel Erfolg beim weiteren Training und eine rasche Genesung.