Worauf sollte man achten
Dr. Silke Kranz
Winterzeit ist Winterschlafzeit? Keineswegs, denn unser Körper ist durchaus dafür gerüstet, auch in der kalten Jahreszeit aktiv zu sein. Und das bedeutet nicht zwingend, nur am Laufband Meter machen zu können.
Für Outdoor-Aktivitäten gilt es nur, einige Punkte zu beachten. Die Ausrüstung heutzutage versetzt uns durchaus in die Lage, Kälte und Schnee zu trotzen. Winterfestes Schuhwerk, Schneeketten und Schneeschuhe erlauben es uns, bei jeder Witterung „offroad“ unterwegs zu sein – das verhindert nicht nur die Winterdepression sowie den Winterspeck, sondern verbessert auch unseren körperlichen Zustand: einerseits wird das Immunsystem gestärkt, andererseits erweitern wir auch unsere koordinativen Fähigkeiten, weil der Untergrund nicht ganz so unkompliziert vor uns liegt wie im Sommer.
Um diese Vorteile auch unbeschadet nutzen zu können, sollte nicht nur das Schuhwerk passen, sondern auch die restliche Kleidung. Machen Sie es wie die Zwiebel und tragen Sie Schalen. So können Sie mehrere Schichten anziehen, die jeweils wärmend und atmungsaktiv sind, sodass Sie weder frieren noch „verdampfen“. Wird es zu warm mit der Bewegung, können Sie etwas ausziehen. Am besten halten Sie sich allerdings an die Regel, dass das Empfinden am Anfang des Trainings leicht kühl sein sollte, Ihr Körper produziert ohnedies bald Wärme. Zusätzlich sollten Sie im Winter besonderes Augenmerk auf das Aufwärmen legen, denn kalte Muskeln können den Anweisungen des Gehirns nicht prompt Folge leisten und somit besteht erhöhte Verletzungsgefahr.
Überhaupt ist unser Bewegungsapparat empfindlicher in der kalten Jahreszeit, weshalb wir ihn besonders pflegen sollten. Viele Menschen klagen im Winter über verstärkte Gelenksprobleme. Das bedeutet aber nicht, dass Sie die Beine hochlagern und vom nächsten Sommerurlaub träumen sollten, im Gegenteil: Die Knorpel, die in unseren Gelenken zu finden sind, möchten Nährstoffe erhalten um funktionstüchtig zu bleiben. Leider besitzen sie im Gegensatz zu unseren Organen und Muskeln jedoch keine Blutgefäße, die sie ernähren. So müssen sie sich aus der Gelenksflüssigkeit das holen, was sie benötigen. Und diese wird nun einmal nur produziert, wenn wir uns bewegen.
Bei akuten Schmerzen sollten Sie sich natürlich nicht zum Training zwingen, wenn es lediglich ein bisschen „zwickt“, denken Sie an die Vorteile und pflegen Sie im Anschluss Ihren Bewegungsapparat mit einer passenden Creme. Solche Gelenkscremen unterstützen die Regeneration, fördern die Elastizität von Sehnen und tun auch der beanspruchten Muskulatur gut. Führen Sie auch noch regelmäßig Übungen für die Beweglichkeit wie Gleichgewichtstraining und Stretching durch, haben Sie sich ein perfektes Winter-Aktivitäts-Paket geschnürt. Und damit haben Sie die Möglichkeit, agiler und fitter als je zuvor in den Frühling zu starten. Also: Nichts wie raus!